Anfang April wurde im Vorfeld einer Gemeinderatssitzung bekannt gegeben, dass im Grafenhauspark zahlreiche Bäume wegen vermeintlicher Unterspülung gefällt werden müssen.
Die Entscheidung über die Fällung mehrerer Bäume im Grafenhauspark haben wir Grünen – insbesondere Lothar Rehse als zuständiger geschäftsführender Gemeinderat – durch ein Gutachten eines zertifizierten Baumkontrolleurs absichern lassen. Denn die Tragweite eines solchen Eingriffs ist erheblich.
Das Ergebnis: Vier Bäume wären tatsächlich nicht mehr zu retten gewesen. Bei mehreren weiteren zeigt das Gutachten aber, dass sie mit gezielten, fachgerechten Pflegemaßnahmen (z.B. Totholzentfernung) noch über Jahre hinweg hätten erhalten bleiben können – ohne dabei Menschen oder Autos zu gefährden.
Unser Vorschlag, für den Grafenhauspark einen Baumkataster samt Pflegeplan zu erstellen, wurde nicht behandelt. Ziel einer solchen Regelung wäre nicht zuletzt, klare Verantwortlichkeiten zu schaffen und die handelnden Personen aus der persönlichen Haftung zu nehmen, so, wie es viele andere Gemeinden auch tun.
Jetzt fielen zahlreiche Bäume im Grafenhauspark der Motorsäge zum Opfer. Ohne transparente Prüfung. Ohne Diskussion. Ohne Alternativen. Statt möglichst schonendem Umgang mit wertvollem Altbaumbestand mit professioneller Unterstützung wählte man den bequemsten Weg: Kahlschlag auf breiter Front!
Bei der Schlägerung wurden zahlreiche gesunde, auch sehr alte Bäume gefällt – einfach so. Selbst ein stattlicher Baum in der Mitte des Parks musste weichen – warum?
Der Grafenhauspark ist Gemeindegut, er gehört uns allen. Und doch blieb eine Erklärung für dieses Vorgehen aus – keine Information, kein Dialog, kein Respekt vor öffentlichem Gut.
Das Tüpfelchen auf dem „i“: Man hatte es mit dem Abholzen so eilig, dass auch auf die Brutzeit der Vögel und den Lebensraum für andere Altbaum-Bewohner wie Fledermäuse keinerlei Rücksicht genommen wurde.
Und warum überhaupt plötzlich die Eile? Steht etwa die Schlägerung in Zusammenhang mit dem Wunsch nach zusätzlichen Parkplätzen entlang des Franzosenwegs? Diesbezügliche Gerüchte gibt es schon.
Statt Biodiversitäts- und Klimaschutz setzt man offenbar auf alte Rezepte: Parkplatz statt Park!
