Die Geschichte eines Resolutionsantrags für die Erhaltung der Bahnhöfe Unteroberndorf und Hofstatt

  1. Warum eine Resolution:

Die Bahnhöfe Unteroberndorf und Hofstatt sollen oder könnten irgendwann in den nächsten Jahren geschlossen werden. Womöglich. Vielleicht.  Wahrscheinlich.

So gut wie sicher nach der am 5.12. veröffentlichten Vorabinfo für Öffentliche Dienstaufträge: (https://www.bmvit.gv.at/verkehr/nahverkehr/downloads/vergaben/at1.pdf)

Um die Bahnhöfe doch erhalten zu können, ist einerseits eine Taktverdichtung notwendig (die Umkehr: wenn keine Züge fahren, braucht auch niemand mehr einen Bahnhof), sowie eine diesbezügliche Willenskundgebung möglichst vieler Menschen, noch besser: einer gesamten Gemeinde(vertretung).

  1. Die Vorgeschichte im Gemeinderat:

Als 7. Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung vom 22.3. wurde das Thema „RESOLUTIONSVORSCHLAG der Gemeinden Tullnerbach, Pressbaum, Eichgraben, Maria Anzbach und Neulengbach für eine Taktverdichtung bei der Linie S-50“ vertagt –  lt. Bericht der Bürgermeisterin sollte das Thema beim nächsten WIR-Treffen mit den Gemeinden Neulengbach und Eichgraben besprochen werden.

Nach erfolgter WIR-Besprechung berichtete Bürgermeisterin Winter bei der GR-Sitzung am 18.6. zum selben Thema, diesmal unter TO-Punkt 10 , dass die beiden Nachbargemeinden die Resolution nicht unterschreiben würden. Grund sei – hier aus dem Protokoll: „…dass momentan eine landesweite Resolution betreffend die Taktverdichtung verfasst wird.“  Uns Grünen erschien eine extra Resolution unserer Gemeinde – vor allem, weil es ja 2 Bahnhofe der Gemeinde Maria Anzbach betrifft – eher hilfreich, je mehr, desto besser. Vbgm. Peter erklärte aber, dass er es für sinnvoller halte, „auf die landesweite Resolution betreffend die Taktverdichtung zu warten“.

Und darauf würden wir heute noch warten.

  1. Die Dringlichkeit der Anfrage:

Am 5.12. wurde die Vorabinfo für Öffentliche Dienstaufträge, aus der die mittelfristige Schließung der Bahnhöfe Unteroberndorf und Hofstatt hervorgeht, veröffentlicht.  Für die anstehende Gemeinderatssitzung am 10.12. bereiteten wir auf Anregung der Aktion „Unsere Westbahn unsere Busse“ und einer Bürgerinitiative zur Erhaltung der Bahnstationen Unteroberndorf und Hofstatt eine dringliche Anfrage vor, die erneut die gemeinsame Unterschrift des Maria Anzbacher Gemeinderats unter die Petition zur Taktverdichtung der S50 und zum Erhalt der beiden Haltestellen zum Inhalt hatte

  1. Die Ablehnung der Dringlichen Anfrage:

Die dringliche Anfrage wurde von der ÖVP-Mehrheit einstimmig und dem F-Gemeinderat Hell (in Abwesenheit des Herrn Gößl ebenfalls ein-stimmig) abgelehnt  )*und kam damit nicht auf die Tagesordnung.

Und weiter ging es munter zu „Allfälliges“. Da wollten wir jetzt aber doch wissen, warum die Petition nicht als Tagesordnungspunkt aufgenommen werden sollte.

Die Begründungen waren verblüffend:

  • Die Dringlichkeit wäre nicht einzusehen
          Veröffentlichung am 5.12.
  • Es wäre „Wahlkampf“ der Grünen
         Ein dringlicher Antrag trägt die Adresse und die Namen der einbringenden
    Fraktion. Die Resolution, um die es die ganze Zeit geht, wird vom gesamten
    Gemeinderat eingebracht
  • Es wäre ein Alleingang der Grünen
         Das Ersuchen nach einer gemeinsamen Resolution?
  • Man wolle und solle doch gemeinsam vorgehen
         Ja eh! Mit einer gemeinsamen Resolution
  • Man könne alles, was da drin steht unterschreiben, aber…
    Ja warum tut Ihr es dann nicht?!?!

Hier endet unser Verständnis.
Wir wissen nicht, warum unsere GR-KollegInnen das nicht mit uns unterschreiben wollten.

Die anwesenden ZuhörerInnen hätten sicher applaudiert, wäre das Thema in die Tagesordnung aufgenommen worden. Sie wären wahrscheinlich froh gewesen, wenn wir alle miteinander die Resolution unterschrieben hätten.
Vielleicht hätten wir damit etwas erreicht. Gemeinsam.

)* auch wenn eine der vielen Falschmeldungen im jüngsten F-Blattl etwas anderes behauptete.

Vinzirast und ein Bauernhof in Maria Anzbach

Dieser Tage kam in unsere Haushalte ein FPÖ Gemeindekurier geflattert. Darin wird von der FPÖ skandalisiert, dass Obdachlosen auf einem Maria Anzbacher Bauernhof Arbeit und Herberge gegeben werden soll.
Worum geht es wirklich?

Wird ein verfallender Bauernhof revitalisiert?

Der Verein Vinzirast möchte einen verfallenden Bauernhof kaufen und dort wieder Landwirtschaft betreiben. Gemüse anbauen, ein paar Hühner halten – wobei das Gemüse für das Vinzi-Lokal „mittendrin“ verwendet werden soll.  Wie bereits im Lokal sollen auch auf dem Bauernhof Menschen wieder eine Anstellung finden, die aufgrund persönlicher Schicksalsschläge aus der (Lebens)-Bahn geworfen wurden und hier die ersten Schritte in Eigenverantwortung tun und neu beginnen können. Menschen Lebensperspektiven bieten. Denn das ist die Aufgabe des Vereins Vinzirast.

Vinzirast –Vinzenzgemeinschaft St. Stephan

Weltweit gibt es 50.000 Vinzenzgemeinschaften, 11 davon in Wien.
Um 1900 gab es In der Bundeshauptstadt mehr als 100, in der Nazizeit wurden sie verboten und aufgelöst.
Die VG St. Stephan widmet sich seit ihrer Gründung 2003 der Obdachlosenarbeit. Vinzirast ermöglicht obdachlosen Menschen ein Zuhause, Wärme und Geborgenheit in Gemeinschaft.  Die Helfenden sind ehrenamtlich tätig, kommen aus allen Altersgruppen und Berufen und aus unterschiedlichen sozialen Hintergründen. (mehr dazu: www.vinzirast.at)

Was klar ist und was noch niemand weiß

Noch weiß niemand, ob überhaupt, wenn ja wie, oder ab wann das Projekt umgesetzt werden wird. Man wartet auf einen Bescheid der Grundverkehrskommission. Noch ist nicht sicher, ob der Bauernhof wieder in Betrieb genommen wird oder weiter vor sich hinverfallen darf.

Die FPÖ hat im Gemeinderat beantragt, man möge beschließen, die Unterbringung von Obdachlosen aus anderen Regionen und von Asylwerbern grundsätzlich abzulehnen. Sie machen das, was sie unter Politik verstehen.

Wir würden es begrüßen, wenn jemand in unserer Gemeinde einen Beitrag dazu leistet, Menschen zu unterstützen, die in eine schwierige Lage geraten sind damit sie vielleicht wieder Halt im Leben finden können.

Über das angedachte Projekt wissen wir noch nicht mehr und sehen dem Kommenden gespannt entgegen.