Kaum ein Ort macht die zunehmende Sommerhitze so spürbar wie ein großer Parkplatz. Man fragt sich unweigerlich: Warum werden solche Flächen immer noch durchgehend asphaltiert?
Dabei gibt es längst bessere Lösungen – etwa einen klimafitten, versickerungsoffenen Parkplatz nach dem sogenannten Schwammstadt-Prinzip. Unter wasserdurchlässigen Oberflächen liegt dabei eine speicherfähige Schicht – wie ein Schwamm – die bei Starkregen große Wassermengen aufnehmen kann. So werden Überschwemmungen verhindert und das Kanalnetz entlastet. In Trockenzeiten wird langsam wieder Feuchtigkeit abgegeben.
Durch die Verwendung von Schotterrasen, Pflastersteinen mit offenen Fugen oder Rasengittersteinen entstehen Stellflächen, die nicht nur funktional, sondern auch kühlend wirken – denn Pflanzen regulieren die Temperatur. Naturnahe Randstreifen fördern zudem die Artenvielfalt vor Ort. Auch das Schulgebäude selbst profitiert: Große Bäume spenden Schatten, binden Staub und reduzieren den Lärm.
Studien zeigen: Begrünungen und Bäume können die Oberflächentemperatur um bis zu 19 °C und die Umgebungstemperatur um bis zu 8 °C senken.
Prognosen zufolge wird es in Niederösterreich künftig häufiger zu Starkregenereignissen kommen.
Gleichzeitig führt der Klimawandel zu längeren Trockenperioden, verstärktem Wind und einer zunehmenden Austrocknung der Böden. Kann der ausgetrocknete Boden dann plötzlich einsetzenden Regen nicht aufnehmen, fließt das Wasser oberflächlich ab – ungenutzt. Die Folgen: Überflutungen, Unterspülungen, Ernteausfälle, Spätfrostgefahr oder sogar Waldbrände. Um dem entgegenzuwirken, braucht es eine Kombination aus Begrünung, Verschattung und Entsiegelung.
Gerade Maria Anzbach, eine Region, die besonders stark vom Klimawandel betroffen ist, sollte mit jeder Fläche verantwortungsvoll umgehen.
Daher ist es umso erfreulicher, dass der Parkplatz hinter der Volksschule Maria Anzbach neu gestaltet werden soll. Für uns bietet sich hier die Chance, ein zukunftsweisendes Projekt umzusetzen – nachhaltig, klimafreundlich und im Sinne der gesamten Gemeinde. Statt die Fläche vollständig zu asphaltieren, haben wir einen Antrag auf eine klimafitte, versickerungsfähige Gestaltung eingebracht. Derzeit wird dieser im zuständigen Ausschuss geprüft – entschieden ist jedoch noch nichts. Deshalb ist es uns wichtig, das Thema öffentlich sichtbar zu machen und über mögliche Alternativen zu informieren.
Warum gerade JETZT der richtige Zeitpunkt dafür ist? Derzeit existieren NOCH zahlreiche Förderungen im Sinne des Klimaschutzes.
Auch Maria Anzbach kann diese in Anspruch nehmen – vorausgesetzt, wir entscheiden uns mutig für nachhaltige Lösungen.
Wir wünschen uns, dass der Parkplatz hinter der Volksschule nicht zu einem weiteren Hitze-Hotspot wird, sondern zum Startpunkt für ein lebenswertes, klimafreundliches Maria Anzbach.
Ingrid Jabkowski und Sophie Carmen Mayer

Fotografie, bearbeitet mit KI